Tanja Schumann, geboren am 3. Juli 1962 in Lüneburg, muss schon früh lernen, dass das Leben eine Achterbahnfahrt sein kann: Gerade erst eingeschult, verliert sie ihren Vater an den Krebs. Am 17. Januar zieht sie ins Dschungelcamp ein.
Doch Tanja bleibt tapfer. So sehr sie ihren Papa auch vermisst: Bei ihren ersten Bühnenaufritten im "Barbier von Sevilla" und als "Kleiner Mohr" im "Rosenkavalier" versucht sie, sich nichts anmerken zu lassen. Tanja ist eine Kämpfernatur, nimmt Ballettunterricht an der Hamburgischen Staatsoper, singt im Kinderchor der Kirche und lernt Gitarre. Das Gymnasium verlässt sie mit großem Latinum und einem Abi-Schnitt von 1.6, entscheidet sich aber für ein Sportstudium und eine Musicalausbildung.
1984 steht die damals 22-jährige erstmals auf St. Pauli auf der Bühne – zusammen mit Freddy Quinn im Operettenhaus am Spielbudenplatz im Stück "Große Freiheit Nr. 7". Es folgen weitere Engagements. Und 1991 wird ihr Schicksalsjahr:
Geeriet Schieske bringt im St. Pauli Theater "Schneewittchen und die sieben Zwerge" auf die Bühne. Die Inszenierung ist vielleicht etwas eigenwillig, doch Tanja zeigt komödiantisches Talent in der Rolle von "Elvis, dem Rock'n Roll Zwerg". Schieske ist damals noch gut mit Hugo Egon Balder befreundet. Und diesem schlägt er Tanja für die Besetzung von "RTL Samstag Nacht" vor. Im Casting kann Tanja auf ganzer Linie überzeugen und damit in den folgenden Jahren an der Seite von Wigald Bohning und Olli Dittrich Comedy in Deutschland salonfähig machen. Vorher gab's ja eigentlich nur "Kabarett". Legendär werden vor allem Tanjas Margarethe-Schreinemakers-Parodien und "Kentucky-schreit-ficken"-Sketche. "Gefickt eingeschädelt" wird sogar zum geflügelten Wort.
Es hagelt Auszeichnungen: Den "Bayrischen Fernsehpreis", die "Goldene Romy", sogar den "Bambi".
Was Tanja damals noch nicht ahnt: Die Reh-Trophäe wird später zum Symbol des Scheitelpunkts ihrer Karriere.